Sonntag, 17. April 2011

"A Goth"

Die Familienfeier gestern war…okay. Ich hatte Schlimmeres befürchtet. Aber gut, es war auch nur eine recht kleine Runde. 25 Leute, die Hälfte davon waren Freunde meiner Oma, die ich nicht kannte.

Meine Familie war super. Keiner hat etwas gegen meine Kleidung gesagt, meine Tante fand es sogar cool. Die anderen – nun ja, so direkt etwas gesagt haben sie nicht, aber die Blicke waren dann doch schon recht aussagekräftig.

Eine von denen war wirklich merkwürdig. Sie stammt ursprünglich aus London und spricht so ungefähr gar kein Deutsch. Ich weiß, dass diese Sprache schwer ist. Aber sie lebt seit 15 Jahren in Deutschland und sagt selber, sie hat es nicht nötig, Deutsch zu lernen. Okay, wenn sie meint. Ist ihre Sache. Ich frag mich bloß, warum man in ein anderes Land zieht, wenn man die Sprache nicht spricht und nicht sprechen will.

Das erste Mal wirklich wahrgenommen hat sie mich wohl, als mein Bruder und ich frische Luft schnappen waren und sie eine rauchen wollte. Sie war…laut. Und irgendwie merkwürdig, wie gesagt. Das erste, was sie zu mir sagte, war „A Goth!“
Sie wirkte interessiert. Aber nicht nach dem Motto „Hey, du siehst anders aus als wir, das finde ich cool.“, sondern eher so „Oh mein Gott, du bist anders, ich habe was zum Tratschen.“
Das tat sie dann auch. Ich hab nur freundlich genickt, Niklas und ich sind dann erstmal Richtung Flüsschen verschwunden und hörten noch, wie sie mit anderen Leuten über mich redete.

Dennoch, trotz dieser Leute konnte ich den Abend genießen. Niklas und ich haben Kartenhäuser aus Bierdeckeln gebaut – leider war unsere Verwandtschaft des Öfteren mal der Meinung, sie müssten diese kaputt machen. Aber wir haben es trotzdem geschafft, ein relativ großes Haus zu bauen. Beweisfotos hat meine Tante, vielleicht pack ich die hier noch rein, sobald ich sie habe.

Die Gruppenfotos (nur die Verwandtschaft) wurden dann auch recht witzig. Erst einmal war da so eine Tafel in Stierform – und es sieht auf dem Bild so aus, als hätte meine Tante Hörner, da sie direkt davor stand. Auf einem anderen Bild, wo dann nicht nur meine Mutter und meine Tanten drauf waren, hat meine Cousine diese Hörner abbekommen. Witzig war auch, dass ich neben meinem Cousin stand. Er ist zur Hälfte Afrikaner, hat dementsprechend dunkle Haut. Ich bin extrem blass. Nebeneinander ist das ein echt interessanter Anblick. Und ich habe rote Augen auf dem Bild, was irgendwie zu meinem Outfit passt.

Irgendwann sind wir dann auch wieder aufgebrochen – es war schön, meine Familie mal wieder zu sehen, aber zu viel Zeit kann ich nicht in Gesellschaft verbringen. Und wir waren tatsächlich noch vor Mitternacht (23:57h oder so) wieder zu Hause.

Fazit:
  1. Es hätte Schlimmer kommen können, meine Oma kennt merkwürdige Leute und ich habe trotz der Tatsache, dass ich im Herbst zuletzt Auto gefahren bin nichts verlernt.
  2. Autobahnfahrten sind toll, wenn nicht gerade Leute der Meinung sind, sie könnten nur 90 km/h fahren, wo 100 erlaubt sind. Und ich rede hier nicht von Lastwagen.

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