Dienstag, 20. Januar 2015

Noch lange nicht gesund

Eigentlich hatte ich vermeiden wollen, dass der erste Post in diesem Jahr in die negative Kerbe schlägt, aber ich kann es gerade nicht ändern.
Die Stimmungsschwankungen sind wieder extrem, es schlägt innerhalb von kürzester Zeit um und leider bleibt die depressive Stimmung viel zu oft und viel zu lange haften. Besonders schlimm ist es, wenn ich im Bett liege und schlafen will, weil ich dann keine Ablenkung habe. Meine Gedanken driften ab in eine Spirale des Negativen, aus der es kein Entkommen gibt, weil jeder Versuch, positive Gedanken heranzubringen, sofort überdeckt wird.
Ich fühle mich gut, wenn ich mit meinen Mitbewohnern oder Leuten von der Uni rede, aber wenn ich dann alleine bin, kommt die ganze Scheiße wieder hervor. Derzeit habe ich sogar skype ausgeschaltet (so, dass es sich beim PC-Start nicht automatisch öffnet) und das ist etwas, das ich seit Jahren nicht getan habe. Ich kriege es gerade einfach nicht hin, dauerhaft on zu sein, aber ich finde, ich muss das auch nicht. Die meisten Leute dort nerven mich eh und in den meisten Chats schreibe ich nichts. Und wenn ich dann doch mal versuche, mit jemandem wirklich zu schreiben, wird das irgendwie recht einseitig, weil ich keine richtigen Antworten kriege. Schon ein wenig frustrierend - und überaus förderlich für meine Selbstzweifel und dieses Gefühl der Wertlosigkeit. Tatsächlich wäre es mir sogar relativ egal, worüber man schreibt - aber ich vermisse es, stundenlang mit jemandem chatten zu können, über welche Themen auch immer. Momentan habe ich aber eher das Gefühl, man ignoriert mich. Bisher hat jedenfalls noch niemand eine Mail geschickt - ich weiß nicht einmal, wann das letzte Mal jemand gefragt hat, wie es mir geht.
In der Hinsicht vermisse ich dann ein paar Leute, die ich aus meinem Leben gestrichen habe. Sie taten mir auf Dauer nicht gut, aber ich hatte zumindest das Gefühl, dass sie sich für mich interessieren.
Wie auch immer. Ich gehe mir jetzt Tee machen und hoffe, dass ich später nicht bereue, so viel geschrieben zu haben.