Montag, 30. Juni 2014

Der Zorn des Imperators

Ich habe eine Kurzgeschichte geschrieben, bei der ich nicht sicher bin, ob ich sie auf FF.de hochladen kann und ich spiele mit dem Gedanken, einen Schreib-Blog einzurichten. Vorerst muss das hier herhalten.
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Du spürst sie überall, kalt und schleichend, messerscharf und dumpf wie die Schläge eines Hammers, und sie erfüllt dich mit Stärke. Die Leute kauern sich zusammen, noch mehr als ohnehin schon, wenn sie dich kommen sehen, sie werden kriecherisch und demütig, wenn du stehen bleibst und sie stammeln zusammenhanglose Worte, wenn du sie ansprichst.

Du genießt es.

Diese rohe Kraft, die überall in der Luft liegt, ungezähmt und wild, macht deinen Untergebenen noch mehr Angst. Du aber hast gelernt, sie zu kanalisieren, sie dir zunutze zu machen und du weißt, wie du sie klein hältst oder zu einem Inferno auflodern lässt.

Es war nicht immer so. Bei deiner Ankunft haben sie gespottet, du warst nichts als eine junge Frau in einer Rüstung, die schwerer ist als sie selbst. Nichts als eine zarte Gestalt, die schwere Stiefel und Durastahl trägt und so zerbrechlich wirkt, dass selbst ein Windstoß sie umwerfen und entzweibrechen kann.

Sie haben ihre Lektion gelernt.

Einige Leichen liegen noch immer auf den Feldern, weil du deinen Leuten verboten hast, sie wegzuräumen. Du hast ihnen gezeigt, was passiert, wenn man dich unterschätzt, du hast ihnen ihre Albträume vor Augen geführt und ihre Schreie genossen. Jetzt haben sie gelernt, sich unterzuordnen. Sie gehorchen dir blind und würden alles tun, um in deiner Gunst aufzusteigen, auch wenn sie für dich keinen Wert besitzen. Du kannst dir nicht einmal ihre Namen merken, für dich sind sie bloß der Schild zwischen dir und dem Feind, die Leute, die das Feuer auf sich ziehen.

Sie sind entkräftet und mutlos, aber du hast nie gelernt, jemandem Hoffnungen zu schenken. Du hast vertraut und wurdest verraten und deine Macht ist gewachsen. Deine Gegner wissen davon nichts. Du hast gelernt, dich abzuschirmen, deine Stärke zu verbergen wie dein Herz.

Ahnungslose Narren.

Die Jedi werden fallen. Nicht heute, auch wenn viele durch deine Hand den Tod fanden und finden werden, auch wenn du deine Schülerin auf die Dunkle Seite ziehen konntest, als würdest du das täglich tun. Sie ist da, folgt dir noch immer und kämpft an deiner Seite und du wartest auf den Tag, an dem sie dich übertrumpfen wird. Sie hat dir geschworen, immer bei dir zu bleiben, doch was sind Schwüre für eine Sith? Du fürchtest diesen Tag und sehnst ihn herbei, weil er dir zeigen wird, wie gut du wirklich bist und wie viel du ihr beibringen konntest.

Aber zuerst musst du dich um diese Schlacht kümmern. Der Imperator hat dich entsandt und der Rat zweifelte an dem Erfolg deiner Mission, einzig Darth Nox schien dir zu vertrauen. Darth Nox, die du seit der Akademie kennst, die dich auf deinem Aufstieg begleitet hat, ebenso wie du an ihrer Seite kämpftest. Es ist an der Zeit, den anderen zu zeigen, wie sehr sie sich irren.

Du wirst zerstören.

Es war schon immer deine Aufgabe. Es wird hier nicht anders sein und du willst diesen Planeten endlich für das Imperium gewinnen, willst diesem Scharmützel ein Ende machen und der Gesellschaft dieser kriecherischen Heuchler entfliehen.

Es ist früher Nachmittag, als die Armeen sich auf blutgetränkten Felder gegenüberstehen, als Blasterfeuer und Geschosse aus Ionenkanonen die Luft durchziehen, als das Schreien Verwundeter allgegenwärtig ist und du aus dem Leid neue Kraft ziehst, um Zerstörung über deine Feinde zu bringen, während dein Lichtschwert mühelos durch Körper und Rüstungen schneidet. In der Macht spürst du deine Schülerin, die dir zusätzliche Kraft gibt und für einen Moment ihre Gefühle für dich durchscheinen lässt.

Viel zu offensichtlich.

Du ignorierst das vorerst, wendest dich neuen Gegnern zu und suchst nach dem Meister, der die Republik hier unterstützt, der seiner Armee Kraft spenden kann und sie zum Sieg bringt, wenn du ihn nicht aufhältst. Du wirst ihn aufhalten, ihn und alle seine Wachen und du wirst diesen gesamten Planeten in Schutt und Asche legen, wenn es sein muss. Die Republik wird nicht gewinnen, solange du noch einen Funken Leben in dir hast.

Als du ihn findest, stehen da noch drei Ritter vor seinem Zelt und du schnaubst abfällig. So viel zur berühmten Bescheidenheit der Jedi, wenn ihre Meister unter teuren Stoffen hausen und keinen Luxus missen. Du hast das schon bei den anderen Sith-Lords nie verstanden, dir war bloß Macht wichtig. Macht, die man durch Reichtum nicht erlangen kann. Macht, die keine protzigen Villen und Festgelage verlangt.

Nur reine, dunkle Kraft.

Die Ritter sind kaum eine Herausforderung. Du wirbelst herum, spielst mit ihnen und lässt sie herankommen, nur um sie mit einem Machtstoß wieder davonzuschleudern. Als du einen mit einem Tritt am Kopf erwischst, der ihm das Genick bricht, erinnerst du dich an Korriban, an Vemrin, der beinahe deinen Platz eingenommen hätte. Er wäre niemals so mächtig geworden wie du, er hätte Baras niemals besiegen können.

Achtlos steigst du über die Leichen, um den Meister zu treffen. Er hat seine Meditation aufgegeben und du weißt bereits, dass das Blatt sich wendet, aber vielleicht wird er dir einen anständigen Kampf liefern. Du sehnst dich schon viel zu lange danach, wieder gefordert zu werden.

Es wird so langweilig.

Irgendwo muss es Jedi geben, die sich mit dir messen können. Irgendwo muss es Sith geben, die der Meinung sind, sie könnten dir deinen Platz streitig machen. Irgendwo muss es Leute geben, die dir eine neue Herausforderung bieten können. Du kannst dadurch nur stärker werden und wenn du unterliegst, verdienen sie den Sieg. Der Meister ist viel zu schnell besiegt, die Schlacht nach Stunden gewonnen und die Überlebenden Feinde gefangen genommen. Was mit ihnen geschieht, kümmert dich nicht. Du warst hier, um zu siegen, der Rest ist Sache des Militärs und des Rates.

Du hingegen triffst deine Schülerin auf deinem Schiff, lässt es zu, dass sie deine Wunden verbindet und ziehst sie dann in einen harten Kuss. Es gibt keine Gründe, sich zurückzuhalten, so zierlich ihr beide auch sein mögt, so wenig seid ihr zerbrechlich. Es ist niemand da, der euch stören könnte, die Zeiten, in denen du eine große Crew dabei hattest, sind lange vorbei. Nur Jaesa ist noch an deiner Seite und überall. Du kannst tun, was auch immer du willst.


Du bist der Zorn des Imperators.

1 Kommentar:

  1. Wuhu, super tolle Geschichte.
    Mir gefällt sie sehr gut, und ich denke mal, die könntest du ruhig auf FF.de hochladen.
    Ich mag es, wenn du solche Storys schreibst^^

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