Ich habe immer gerne gelesen. Zu Grundschulzeiten war ich
Dauergast in der örtlichen Bücherei und habe, da es ein kleiner Bestand war und
ich generell nie von Geschichten los kam, viele Bücher mehrfach gelesen. Ich
habe auf Fahrradtouren mehrere Bücher mitgenommen und Abends bei schlechter
werdendem Licht im Zelt gelesen, ich habe nach Österreich Bücher mitgenommen,
obwohl wir dort nie viel Zeit zum Lesen hatten. Es ging nicht ohne, es geht
auch heute nicht ohne.
Wann ich zum ersten Mal mit Fanfiction in Kontakt kam, kann
ich heute nicht mehr sagen. Mein Zugriff auf geschriebene Werke wurde dadurch
erweitert und ich mache da längst keinen Unterschied mehr. Wenn etwas gut
geschrieben ist, ist es mir egal, wer es verfasst hat, ob es ein gebundenes
Buch oder ein Werk aus dem Internet ist.
Und ich weiß, dass ich darauf nicht verzichten könnte. Es gibt
Werke, die man flüssig lesen kann und bei denen man mitfiebert und hofft. Es
gibt Werke, bei denen man lacht und weint, gleichzeitig und im Wechsel. Und
dann gibt es diese Werke, die mich einfach nur Lächeln lassen, weil die Sätze
so perfekt sind und alles so wunderbar stimmig und weil ich das Gefühl habe,
darin zu versinken. Oft sind das auch nur Auszüge aus einem Großen, aber es
sind diese Stellen, wenn ich mich verstanden oder einfach nur richtig fühle,
die mir immer wieder klar machen, warum es ein großer Teil meines Lebens ist.
Und vielleicht ist das auch einer der Gründe, warum ich
schreibe. Weil ich hoffe, den Leuten geben zu können, was andere Geschichten
mir geben, was mir sonst nur das Meer wirklich geben kann.